Gamevention

Gamevention – Der Ruf des Abenteuers

Die Protagonisten

„Ihr könnt Messe. Wir können Gaming.“ So kamen Oliver Welling, Geschäftsführer von WELOVEESPORTS mit projektraum zusammen. Sein Traum: Das größte Gaming-Event im Norden Deutschlands auf die Beine zu stellen.
Auf Seiten von Projektraum Tilman Spieth. Einer, der das Zocken zwar nur aus der Ferne kennt, aber in Sachen Messe, Veranstaltungen und Kongressen mit allen Wassern gewaschen: Kaum etwas, was er noch nicht gemacht hat.

Die Welt der Herausforderungen

Miteinander betreten sie eine neue Welt voller Abenteuer. Oliver Welling ist gut vernetzt in der Gaming Szene und brennt für seine Ideen, doch ein Event dieser Größenordnung ist eine absolute Premiere. Er weiß, dass eine Fülle von technischen, organisatorischen und finanziellen Fallen und Hindernissen auf der Reise lauern.

Tilman Spieth sieht sich einem knappen Budget, wenig Zeit und einer überbordenden Fülle an Kreativität gegenüber. Er ahnt, dass es nicht einfach sein wird, diese mit der Realität zu vereinen. Doch die Aufgabe reizt ihn: Denn ein Projekt vom Reißbrett her zu gestalten, ist eine seltene Gelegenheit.

Aufbruch und erste Erfolge

Beide wagen das Unmögliche: Eine der Hamburger Messehallen wird gemietet, das Programm auf die Beine gestellt, wichtige Player der Szene aktiviert. Projektraum übernimmt das Beratermandat vom „first scratch“ über die Projektbauleitung bis zum Ende des Abbaus, inklusive Koordination vor Ort, Aufbauplanung, Bauzeitenplan. Alles hat eine ungeheure Power und Fahrt. Das Problem: Auch inhaltlich wird es immer mehr – mehr als das Budget, die Manpower und die zweieinhalb Tage des eigentlichen Events fassen können.

Kundenstimme

„Tils Superpower? Ganz klar: Mentale Führung! Durch seine Willenskraft und Ausdauer hat er es gemeistert Leute, auf den richtigen Weg zu leiten.“

Oliver Welling
Geschäftsführer WELOVEESPORTS

Der Wendepunkt

Wenige Wochen vor der Eröffnung droht das Ganze zu kippen. Zu viele Player, die ihre Zeitpläne und Zusagen nicht einhalten, zu viele Künstler, die es nicht gewohnt sind, dass ihre Arbeiten mit anderen ineinandergreifen müssen. Tilman Spieth, bisher der „Fels in der Brandung, eigentlich nur zuständig für Technik und Ablauf, hisst die rote Flagge. Er spricht ein Machtwort – über alle Bereiche hinweg.

Gefragt, wie hoch die Herausforderung auf einer Skala von 1 bis 10 war, sagt er im Rückblick: „Wenn 10 das Maximum ist, waren wir bei einer 12. Es war wirklich das Härteste, was ich je gemacht habe, weil ich mit lauter Menschen zu tun hatte, die so unglaublich viel anschoben, unendliche tolle Ideen hatten und im Prinzip kein Geld.“

Die Unterstützung der Verbündeten und das große Finale

Gerade noch rechtzeitig ziehen alle am gleichen Strang. Gemeinsam wird das Ruder herumgerissen. Das Schiff bleibt auf Kurs und am 22. November 2019 eröffnet Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die erste Gamevention in den Hamburger Messehallen. Tausende Besucher kommen, die dpa berichtet ebenso wie die Fachmedien, die Szene ist begeistert. Hinterher sind alle überzeugt, dass es bald eine nächste Gamevention geben wird.

Der Triumph und die Belohnung

Doch Corona bremst den Enthusiasmus. Erst 3 Jahre später kann das Gaming-Event erneut stattfinden. Diesmal in Neumünster, dem größten Messestandort in Schleswig-Holstein. Zahlreiche Kooperationspartner steigen ein, darunter auch die Landesregierung. Schließlich ist Gaming ein großer Markt, der für Technologieaffinität und Zukunftsorientierung spricht und ein junges Publikum anzieht.

Von 10.000 Quadratmetern ist das Event nun auf 85.000 Quadratmeter gewachsen und erhält Festivalcharakter. 25.000 Besucherinnen und Besucher kommen zu Konzerten, tummeln sich auf der Fachmesse, in der eigenen Cosplay-Halle und auf dem mittelalterlichen Markt auf dem Außengelände. Auf einer großen Bühne finden Gaming-Competitions und FIFA-Turniere statt.

Gamevention-Roboter

Fazit und Moral der Geschichte

Keine Frage: Die Gamevention ist erwachsen geworden – das Fahrwasser wird ruhiger für alle Beteiligten. Etwas Großes ist gelungen und es ist nicht nur der Erfolg, der bleibt: „Für mich war es eine solche Bereicherung“, sagt Tilman Spieth: „Vorher habe ich Gaming-Szene eher als Konsum abgetan. Dann habe ich erlebt, wieviel Engagement, Kreativität da ist und dass es da so viele Menschen gibt, die sich auch Gedanken über das Gaming hinaus machen – eine junge, quirlige Riesen-Community, die unheimlich sympathisch und sehr menschlich ist. Und das ist der Grund, warum ich mich immer wieder gerne mit ihnen zusammensetze.“

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